DJK Oberschopfheim trotz Punktgewinn im Tal der Tränen

Donnerstag, den 08. Dezember 2016 um 20:59 Uhr Klaus Reifenschweiler
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Den sonntäglichen Tatort konnten sich die zahlreichen Zuschauer in der Oberschopfheimer Auberghalle sparen, denn mehr Dramaturgie und Action konnte selbst der deutschen Lieblingsserie nicht bieten. Den Aufwärtstrend mit dem deutlichen Sieg in Kenzingen wollten die Tischtenniscracks der DJK Oberschopfheim beibehalten, mit einem Doppel-Heimspieltag gegen Eichsel und Rastatt gab es gleich zwei Möglichkeiten, Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln. Zunächst ging es gegen den SV Eichsel, wo seit Jahren hart umkämpfte Partien geliefert wurden. Und so kam es erneut. Einen guten Start erwischte die DJK in den Eingangsdoppeln, die erneute taktische Umstellung auf das Spitzendoppel Reifenschweiler/Malutzki trug Früchte, ebenfalls auf der Siegesseite konnten sich die Defensivspezialisten Elble/Birgel eintragen. Durch hart erarbeitete Siege von Stefan Reifenschweiler, Johannes Röderer und Marc Birgel konnte in jedem Paarkreuz der Ein-Punkte-Vorsprung zur 5:4 Halbzeitführung verwaltet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits unglaubliche 2,5 Stunden Spielzeit absolviert. Im zweiten Durchgang nahm die DJK das Heft in die Hand und nahm so richtig Fahrt auf. Alle darauffolgenden Einzelpartien konnte Oberschopfheim für sich entscheiden, den Schlusspunkt zum 9:4 Heimerfolg setzte Johannes Röderer mit einem hauchdünnen Fünfsatzerfolg.

Von der Euphoriewelle getragen wollten die Jungs um Kapitän Daniel Elble auch tags drauf gegen die Tischtennisfreunde aus Rastatt punkten. Zu diesem Zeitpunkt ahnte wahrlich noch keiner in der Halle, das dieses Spiel zu einem der unglücklichsten in der Vereinsgeschichte eingehen sollte. Nach der obligatorischen Punkteteilung in den beiden Eingangsdoppeln begann das Dreierdoppel mit der seit Wochen anhaltenden Fünfsatzdramaturgie. Trotz drückender Überlegenheit und einer 2:0 Satzführung musste man dem Gegner in der Verlängerung des Entscheidungssatzes noch zum Sieg gratulieren. Anschließend erteilte Stefan Reifenschweiler seinem Kontrahenten Hillert eine Lehrstunde, am Nebentisch ereilte Jonas Malutzki das gleiche Schicksal wie dem Oberschopfheimer Dreierdoppel. Nach zwei Punkteteilungen in Paarkreuz zwei und drei, wo Daniel Elble einen schier ausweglosen 10:4 Rückstand noch in einen Sieg ummünzen konnte, lag Oberschopfheim knapp mit 4:5 in Rückstand. Den anschließenden Ausgleich in einem hochklassigen Spiel erzielte der an diesem Wochenende unbezwingbare Stefan Reifenschweiler gegen den tschechischen Spitzenspieler Vicherek. Die dritte 10:12 Niederlage im Entscheidungssatz ereilte Jonas Malutzki, der dem clever agierenden Hillert somit zum Sieg gratulieren musste. Eine erste Führung in dieser packenden Partie erspielte sich die an diesem Wochenende bärenstarke "Mitte". Johannes Röderer hatte Hertel sicher im Griff, am Nebentisch bezwang Spielertrainer Daniel Perez den sichtlich angeschlagenen Hamhaber in vier Sätzen. Nun kam es zum Höhepunkt des Oberschopfheimer "Tatorts": Daniel Elble agierte nahezu fehlerlos, unglaublich jedoch die Reaktion von Klein. Immer wieder holte der pfeilschnelle Offensivspieler schier unholsame Bälle aus allen Winkeln, so dass der Sieg des aufstrebenden Rastatters letztlich auch verdient war. Das Ergebnis der Nebenplatte war fast schon vorhersehbar, erneut sicherte sich Rastatt eine bereits verloren geglaubte Partie mit 12:10 im Entscheidungssatz. Im finalen Akt passierte dann das unglaubliche: Schlussdoppel Reifenschweiler/Malutzki spielten sich die ersten beide Sätze in einen Rausch und kontrollierten ihre Kontrahenten Vicherek/Hillert nach Belieben. Doch, wie sollte es auch anders sein, ging auch diese Partie hauchdünn im Entscheidungssatz zur 7:9 Heimniederlage an die Gäste aus Rastatt. Die sichtlich angeschlagenen Oberschopfheimer trauerten nur kurz, rief doch Spielertrainer Daniel Perez kurz darauf das "Jetzt erst Recht"-Motto aus. Oberschopfheim überwintert somit mit 6 Punkten auf einem Abstiegsrang.